Im Cafè der verlorenen Jugend

von Patrik Modiano

Roman

Gelesen von Marion, Danila, Elisabetta, Elena, Gitti.

Der Autor (Nobelprize 2014) beschreibt vordergründig und scheinbar unsensationell den Alltag von Louki, der Protagonistin des Romans. Durch das ganze Buch ziehen sich die Beschreibungen des Wegverlaufs rund um das Café Le Condé als zentraler Treffpunkt. Ein Bild der Stimmung und der feinen sozialen Unterschiede in den umliegenden Wohngegenden entsteht. Die Einsamkeit von Louki ist stets präsent, ohne dass sie je ausgesprochen wird. „“Man will eben Bindungen schaffen““ sagt Choureau zum Detektiv, der Louki ausfindig machen soll. Genau das wollen alle im Café der verlorenen Jugend, ob das über Freundschaft, Liebe, Anerkennung oder Unterhaltung angestrebt wird. Zu guter Letzt sind die Bindungen oberflächlich, illusorisch und jeder ist für sich allein. Das Buch ist anders als alle anderen. Die Protagonisten werden auf indirekte Art beschrieben. Die Sprache fasziniert. Es entsteht ein Hintergrund von großen Gefühlen, ohne dass diese ausdrücklich gezeichnet werden. Melancholie in Schönheit, Traurigkeit trotz fröhlicher Runde im Le Condé und auch Beklemmung begleiten den Leser bis zur letzten Seite.

Bewertung:  3½ von 5 Sterne